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HiFi, High End    und das Ideal vom Klang


 

 

 

 

High End - ist das schon das Ende?

 

High Fidelity, kurz HiFi, das stand einst für "hohe Klangtreue". Aber was ist High End? Der Gipfelpunkt, könnte man meinen, ein Bereich, an dem es nicht mehr weiter, sondern nur noch steil abwärts geht. Das hört sich nicht sonderlich verlockend, sondern eher lebensfeindlich an. Offenbar kein Ort zum Wohlfühlen.

 

Wäre ich HiFi-Händler, dann müsste ich jetzt sagen: Alles Quatsch. Das Gegenteil ist richtig. Erst bei High End geht das HiFi-Leben so richtlig los. Das ist die wahre Klangwelt, in der sich das Musikerlebnis in seinem ganzen Zauber zur vollen Blüte öffnet. Ein Hörerlebnis, das den unverstellten Zugang zur Aussage des Künstlers ermöglicht, ergo eine Dimension, die dem gemeinen Feld-, Wald- und Wiesen-HiFi-Anlagenbetreiber verschlossen bleiben muss. Von dem ollen Vintagekrempel ganz zu schweigen.

 

Schön gesprochen, aber wer schon erlebt hat, dass selbst primitive Class-D-Verstärker für 50 Euro samt clever gebastelter Schallwände mit schlichten Breitband-Lautsprechern diesen Zugang zum Künstler ebenso ermöglichen können, der stellt sich unter High End vielleicht doch etwas anderes vor.

Etwa verschwenderischen Materialeinsatz. Das berühmte aus dem Vollen gefräste Gehäuse etwa, Konstruktionen, bei denen an keiner Stelle gespart wurde, inklusive die obligatorische Ansammlung teuerster Einzelbauteile, Goldfolien-Kondensatoren, und auf Wunsch sogar mit Diamanten besetzte Drehknöpfe.

 

Sicher, hochwertige, dauerhafte und solide Bauweise ist stets ein triftiger Grund, für ein Gerät überdurchschnittlich viel Geld auf den Tisch zu legen. Weshalb aber mitunter Verstäker als "High End" bezeichnet werden, bei denen die Edelbauteile mit simplen Kabelbindern fixiert sind, erschließt sich wahrscheinlich auch nur jenen Experten, die in einer mit Heißkleber zusammen gebruzelten Frequenzweiche das Non plus-Ultra mystischer Klangabstimmung zu erkennen glauben. 

 

Es bleibt also dabei. Verlassen Sie sich einfach auf Ihre fünf Sinne. Dann werden Sie schnell feststellen, ob es sich um ein High End-Gerät gemäß klanglicher oder materieller Anschauung, oder einfach um eine klug zusammengestellte und somit überzeugend aufspielende Anlage handelt. Und Letztere muss nicht zwingend highendige Beträge kosten. Kann aber, und wer sich etwa ein von Kennerhand aufwendig gebautes Gerät leisten mag, der hat in gewisser Weise ein besonderes Objekt von Wert und Dauerhaltbarkeit erworben. Glückwunsch.

 

Nun aber viel Spaß beim nachfolgenden Rundgang durch die bunte Welt des highfidelen hohen Klangendes. Aber denken Sie daran: Mit jedem neuen Gerät an der Spitze wächst bekanntlich auch die Gipfelhöhe. Doch nur die Eingeweihten wissen, dass die Aussicht ein Stück weiter unten mitunter viel interessanter ist. In diesem Sinne: Große Freude beim Musikhören.

 

 


Made in Germany, mit viel eloxiertem Leichtmetall, und in diesem Fall mit drei Antriebsmotoren gebaut. Analoge Trutzburg von Acoustic Signature mit SME-Tonarm

Acoustic Signature kann auch leicht und elegant. Mit bewährtem Rega-Tonarm

Da trifft der Name voll und ganz zu: Kuzma Stabi M. Ein Plattenspieler wie eine Werkzeugmaschine. Die Frontplatte aus Vollmaterial ist austauschbar. Damit lässt sich der Spieler farblich an das Anlagenumfeld anpassen

Dass man bei Kuzma die Wurzeln in einer soliden mechanischen Fertigung hat, sieht man auch an deren Tonarmen. Dieses Modell heißt 4Point und verfügt über einen raumgreifenden Mechanismus zur Höheneinstellung

Opera Audio kommt aus China. Die Marke zeigt seit vielen Jahren Flagge und ist bekannt für ihre Röhrenverstärker. Holz wird für deren Gehäuse gerne verwendet, also lag es nahe, einen passenden Plattenspieler auf Kiel zu legen. Das Ergebnis kann sich sowohl gestalterisch als auch von der haptischen Qualität her sehen lassen. Der mehrschichtige Aufbau steht auf schwingentkoppelten Füßen

Filigraner Tonarm für den Opera Consonance-Plattendreher. Einpunktlager, für Systeme mit hoher Nadelnachgiebigkeit. Das glockenartig tief heruntergezogene Tonarmgehäuse und das gleichermaßen geformte Gegengewicht garantieren eine tiefe Schwerpunktlage und ein stabiles Auspendeln des Arms. Zudem lässt sich die Wanne mit dämpfendem Öl befüllen. Eine gewisse Wahlverwandtschaft zu Well Tempered ist zu erkennen. Was nicht weiters überrascht: Bei Opera Audio werden anscheinend die Well-Plattenspieler produziert

Funk gehört zu jenen Plattenspieler-Herstellern, die auf gestalterische Zurückhaltung, dafür auf großes Klangpotential setzen

Funk verwendet für seine FXR-Tonarme die bekannte, tausendfach bewährte Konstruktion aus dem Hause Rega. Das filigrane, resonanzoptimierte Tonarmrohr ist die Funk-Spezialität

Der nur an zwei Fäden aufgehängte Well Tempered-Tonarm begeistert mit genialer Einfachheit. Damit er nicht schaukelt, hält ihn eine mit Öl gefüllte Wanne im Zaum. Ein Konzept, das handwerklich begabte Hobbyisten gerne nachbauen

Detail der imposanten Tannoy Westminster. Koaxiales Zweiwegesystem, 30000 Euro

Die Tannoy in ihrer ganzen Pracht. Von Akustik-Möbel kann fast keine Rede mehr sein. Das ist schon eher eine Immobilie

Der Stand von Nagaoka/Tonar überzeugte mit sympathisch bodenständigem Auftritt und einer Produktbandbreite, die alle Schallplatten-Liebhaber begeistern dürfte. Sogar Grammophon-Nadeln finden sich im Programm

Tonarm-Schönheit Marke SAEC. Die gibt es schon lange nicht mehr neu, aber wer so einen Klassiker hat, der kann bei fonolab.com einen Service für eine Überholung oder Modernisierung buchen

Corum Audio präsentierte mit dem "Sinatra System" den wohl ungewöhnlichsten Lautsprecher der Messe. Ein Kunstwerk in Holz und Metall. Für alle, die kein langweiliges Soundsystem möchten. Sagt der italienische Hersteller. Leider waren die imposanten Teile in München nicht spielbereit ausgestellt

Hübsche Kombi: Dr. Feickert-Spieler mit Schick-Tonarm

Detail des Vertikallagers am Schick-Tonarm. Eigentlich ganz einfach. Die beiden Mini-Kugellager sind allerdings nicht spannungsfrei ausdistanziert. Die beiden Hutmuttern müssen also behutsam angezogen werden. Gegengewicht mit kleiner Madenschraube geklemmt

Wundervolle Tonbandmaschine aus dem Hause Nagra. Hemiolia Records produziert - unter anderem - mit diesem Gerät audiophile Aufnahmen, die selbstverständlich auf Vinyl veröffentlicht werden

Weil's so schön war, noch ein Detail der Nagra-Maschine. Ein Fest für alle Freunde gepflegter Feinmechanik

Neuer Plattenspieler mit Direktantrieb aus Deutschland: Langer Direct Drive

Edle Tonabnehmer. Gehäuse aus Halbedelsteinen gehören beim japanischen Hersteller Koetsu zum guten Ton. Was die Sache nicht unbedingt preiswerter macht

Aus Amerika: Durand-Tonarm mit seitlich abgestützter Einpunktlagerung

Gleitbrücken-Abstützung am Durand-Tonarm. Damit wird über ein kleines Auflagegewicht das für Einpunkt-Tonarme typische Taumeln des Tonarmrohrs zuverlässig unterbunden. Zugleich lässt sich eine Antiskating-Vorrichtung unterbringen. Und durch hoch oder tiefer setzen der Brücke können noch Schiefstellungen des Abtastdiamanten - in Maßen - kompensiert werden

Mensch, die Anlage spielt aber mal prall. Als ich um die Ecke kam, musizierten da diese beiden Jazzer vom Blatt. Schöner Ton

Volles Programm bei Transrotor/Räke. Der Tourbillon-Turm erinnert an moderne Hochhaus-Architektur

Liebevoll arrangierte Ausstellung bei Transrotor

Vergesst mir die Abdeckhaube nicht. Bei Acoustic Solid behält man offensichtlich noch den Bezug zur Praxis

Ein Hauptgrund, um nach München zu fahren, war mal wieder die wahnwitzige Klanginstallation bei Silbatone. Es überrascht nicht, dass auch diesmal gewaltige Kino-Hörner aus den Anfängen des Tonfilms zelebriert wurden. Der koreanische Vorführer bezeichnete sie nicht zu Unrecht als Adam und Eva aller HiFi-Lautsprecher. Hinter dem ganzen Treiben steckt der Eigentümer von Hyundai, der über eine der größten, wenn nicht die größte Sammlung von Vintage-HiFi weltweit verfügt. Nebenbei lässt er in einer "Hobbyabteilung" die sündteuren Silbatone-Röhrenverstärker fertigen. Weniger als Geschäftsmodell, sondern als Gelegenheit für solvente Kenner. Wenigstens ein Hobby muss sich der Mensch leisten können

Kaum zwei Dutzend dieser historisch echten Kinohörner aus den 20er Jahren sind anscheindend weltweit noch erhalten geblieben. Der Hyundai-Boss lässt über Scouts nach ihnen in ganz Amerika und der restlichen Welt fahnden. Die japanische Firma GIP hat sich auf Repliken solcher gewaltigen Holzkonstruktionen spezialisiert. Dort baut man auch die entsprechenden Treiber gemäß Western Electric-Muster in akribischer, am Original ausgerichteter Perfektion

Dieses Foto gibt einen Eindruck von der rustikal und mühevoll arrangierten Lautsprecher-Anlage. Die Betonungen liegen auf laut und Sprecher

Victor Talking Machine Company. Das Typenschild am Lautsprecher macht die damalige Sensation auf zweifache Weise anschaulich

Künstlerisch wertvolle Verdrahtung am GIP-Treiber

Da stehen die Klangwerfer. Die beiden GIP-Mehrwege-Hörner in der Bildmitte sehen im Vergleich fast schon harmlos aus. Aber die meisten Wohnzimmer wären bereits mit diesen beiden "Aufbauten" volumentechnisch hemmungslos überfüllt

Und, wie klingt das Ganze? Im Kontext mit dem vergleichbaren Restbestand der Messe jedenfalls nicht wie 88 Jahre alte Antiquitäten. Die Sprachverständlichkeit ist exemplarisch, aber genau für diesen Zweck wurden die Ungetüme auch gebaut. Gleichwohl tönte es je nach Programmmaterial auch mal nach Musik aus dem Schacht. Gedanken um eine eventuelle Anschaffung (Replika = teuer. Echtes Original = hahaha) muss sich ohnehin nur derjenige machen, der zuhause einen Turnhallen-ähnlichen Raum zur Verfügung hat

Bei diesem Foto ist auf das Dekorationsbild im Hintergrund zu achten. Es zeigt eine Szenerie aus den Zwanziger Jahren, als die Hörner im damals immer noch wilden Westen ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Das Wachpersonal sicherte den Transport offensichtlich mit gezückter Waffe ab. Die Frage ist demnach: Waren die Lautsprecher schon damals so begehrt, oder hatte man Angst, dass die Lastwagen geklaut werden?

Vorgeführt wurde bei Silbatone mit digitalen und analogen Quellen. Die Vinyl-Vearbeitung übernahmen ein Schick-Commonwealth-Spieler und ein schlanker, bandgetriebener Player von Tonarm-Spezialist Frank Schröder

Blick auf die "kleine" Stromversorgung der Silbatone-Anlage. Dieses "Umspannwerk" gehört zur Ausstattung von Röhrenprofi "Silvercore"

Imposante Vorführung bei Lautsprecher-Spezialist Blumenhofer mit Röhren-Heizkraftwerken. Auch hier kamen Großhörner zum Einsatz, die je nach Hörposition allerdings ziemlich topfig aufspielten. Ein Kreuz mit den Hornschlünden...

Pluto-Plattenspieler in Aktion. Teller im Kupfer-Metallmix. Wieder einmal verdichtet sich die These: Ohne Kupfer kein wahres High End

Cessaro-Boxenmonument mit Mittelton- und Hochton-Horn. Befeuert vom TW-Accustic Raven Black Night. Da konnte man schon ein Weilchen zuhören

Alles made in Herne/Germany. TW-Accustic, auch mit hohem Kupferanteil. So oder so eine echte Wertanlage

Ultimate III. Die gewaltigen Hornkonstruktionen vom amerikanischen Edelhersteller Magico gehörten in München  zu den spektakulären Ausstellungsstücken. Zumindest in der beengten Umgebung der Messevorführung klangen die Boliden zwar feinnervig-schwerelos aufgelöst - aber auch böse nach geöffneter Mülltonne. Die Sache mit den Hornschächten ist und bleibt tückisch

Aus dieser Perspektive ist der Fertigungsaufwand der Magico Ultimate III-Hörner in etwa zu erahnen. Riesige Leichtmetall-Frästeile. Subwoofer zusätzlich zwischen den beiden Fünfwege-Systemen. Watt datt wieder kostet. Auf alle Fälle sechstellig. Von 600 Kilo-Dollar ist die Rede. Auf der anderen Seite beruhigend, wenn es nicht zwangsläufig für viel Geld auch viel Klang gibt. Sicher ist schon jetzt, dass sich die weltweite HiFi-Journaille in ihrer Berichterstatung vor Begeisterung biegen wird. "Ein Klang, wie von einem anderen Stern". Stimmt ja auch in gewisser Weise. Für mich einmal mehr eine Bestätigung, dass man sein Ziel besser mit möglichst einfachen Lösungen anstreben sollte. Das gilt besonders für "normale" Raumgrößen. Derartige Multihorn-Konstruktionen brauchen fraglos einen überdurchschnittlich großen Hörabstand. Im Magico-Fall sollten es bestimmt um die zehn Meter sein. Sprich, wenn Ihr Wohnzimmer nicht (wenigstens) 100 Quadratmeter hat, besser Finger weg...

Mehr Watt als Hubraum. Aber alles mit American Spirit. Kernige Präsentation bei Macintosh

Das ging sehr gut ins Ohr. Flächenstrahler bei Martin Logan, allerdings das Topmodell in der 100000 Dollar-Klasse

Audio Exklusiv bot ebenfalls mit Flächenstrahlern eine sehr hörenswerte Vorstellung. Dazu bleiben die Gerätschaften preislich in vergleichsweise moderaten Gefielden

LP-Chefredakteur Holger Barske lauscht Lansche Ionen-Hochtöner. Als er aufstand und ging, klang es noch besser. Woran kann das wohl nur gelegen haben? Wäre vielleicht mal einen Artikel in der Fachpresse wert: Der Mensch als Raum-Desanimator. Oder: Am besten klingt Ihre Anlage, wenn Sie das Zimmer verlassen (Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich habe überhaupt nichts gegen Holger Barske und seine Zeitschrift)

Brinkmann Bardo. Wer einen hat, sollte ihn nur mit Baumwoll-Handschuhen anfassen. Das Finish verzeiht keine Fingertapper

Kardan-Lager des Brinkmann-Tonarms. Elegant der Gegenkonus zur Aufnahme des Armrohrs. Die Kegelwinkel entsprechen dem Kröpfungswinkel der Headshell. Sehr elegant gelöst

Auch bei Scheu Analog wummste die Musike auf allerhöchstem Niveau. Zu sehen gab es auch den Scheu-Tonarmklassiker aus frühen Tagen. "Tonarmrohr" aus Blech gekantet

Einpunktlager mit hochkant angeordnetem Gegengewicht zur Stabilisierung. Seitliche Ausleger erlauben Fehlstellungen der Abtastnadel entgegen zu wirken

Thorens TP 92 Tonarm in neun Zoll Baulänge. Dämpfungsring in der Mitte des Leichtmetall-Armrohrs. Auf rationelle Fertigung ausgelegte Konstruktion, aber mit Pfiff

Plattenspieler in traditioneller Machart. Thorens will mit seinen preisgünstigen Produkten vor allem Neu- und -Wiedereinsteiger im Vinylgeschäft erreichen

Feinmechanische Kleinodien aus der Schweiz. Der Thales Drehtonarm kompensiert den zwangsläufigen Abtast-Spurfehlwinkel mittels Schubstange. Der Kröpfungswinkel der Headshell wird damit bestmöglich einjustiert

Mit historischem Bildmaterial inszenierter EMT Studiospieler. Selbstverständlich in pflichtbewußter Hammerschlag-Lackierung. Eine Wohltat nicht nur fürs Auge

Passendes Schmuckstück am EMT-Stand: Nagra Reporter-Tonband Typ IV-S

Oh ja! Richtungsweisendes Plakat im EMT/Thales Raum

Links sehen Sie, klar, einen Lautsprecher, und rechts - auch einen Lautsprecher. Was ausschaut wie eine moderne Stehlampe, entpuppte sich am Swissonor-Stand zu einer Überraschung der Messe: Leedh E2. Was nicht zu sehen ist, ist der zugehörige Subwoofer

Leedh E2-Treiber aus der Nähe. Die nach außen gestülpte, konkav geformte Lautsprechermembarn ist aus Kohlefaser, leicht und steif. Die komplett eigenständig entwickelten Treiber arbeiten mit sehr viel Hub auf kleine Volumina. Das Ergebnis lässt in jedem Fall aufhorchen. Sollten Sie sich bei nächster Gelegenheit einmal am eigenen Leib zu Gemüte führen

Auch in der Swissonor-Vorführung gab es eine Tonband-Schönheit zu bestaunen: Stellavox mit Adapter für große Spulen

Macht alte Thorens-Dreher richtig schön: Norbert Mahler von Tonmechanik Berlin. Voraussetzung: Es muss ein TD 124 sein. Man darf aber auch mit einem alten Garrard vorbeischauen

Wer nicht nervös wird, wenn Kanonenrohre auf ihn gerichtet sind, der kann sich auch für das höchst erlesene Klangmöbel von Living Voice erwärmen. Zumindest aus Sicht einer imposanten Musikreproduktion spricht überhaupt nichts dagegen. Hoher Gänsehautfaktor. Allerdings legt der Modellname "Vox Olympian" durchaus nahe, am roten Teppich des Händlers zumindest mit einem Bentley vorzurollen. Der sollte freilich nicht geleast, sondern richtig bezahlt sein. Und wenn Sie beim Hören doch ein bisschen nervös werden sollten: einfach das Licht ausmachen - und schwelgen. Aaah

Aus Serbien kommen Auris Audio. Neben imposanten Röhrenverstärkern haben sie auch diesen mit Leder bespannten Edeldreher im Sortiment

Sperling passt als Name so gar nicht zu dieser Festung von Plattenspielermaschine. Zumindest spielt das Gerät wesentlich besser als es zu fliegen in der Lage ist. In diversen Material-Varianten erhältlich

Taschenmesser kann eingesteckt bleiben. Van den Hul zeigte seine Kabellinie offen und ehrlich. Der holländische Tonabnehmer-Spezialist scheint sich mehr und mehr auf einträglicheres Zubehörgeschäft zu verlegen. Das Herumpuhlen an kaum zu sehenden Winzdrähtchen unter dem Mikroskop ist auch um einiges nervenaufreibender als das Zusammenlöten von Lautsprecherkabeln. Und man kann das Zeug meterweise abrechnen

Die familienfreundlich kleinen Boenicke-Lautsprecher machten klanglich eine durchaus erwachsene Figur. Gehäuse aus dem vollen Holz gefräst, made in Swizzerland

Wolf von Langa brachte sein neues, wie immer mit "fremderregten" Treibern ausgestattetes Flaggschiff zur Vorführung. In den beengten Räumlichkeiten konnte sich das mit transluszenten Kunststoffwangen aufgebaute Luxusmodell allerdings nicht vollends entfalten. Die Zylinder dazwischen sind Röhrenverstärker der etwas anderen Sorte. Thomas Mayer von Vinylsavor zeichnet dafür verantwortlich

Tonarm von Primary Control. Zumindest das Design hat das gewisse Etwas

Ganz klassisch, ganz zurückhaltend, ganz überzeugend. Listen the british way mit EAR-Komponenten und traditionellen Studio-Monitoren im Spendor-Stil

Wenn die Form nicht nur der Funktion sondern auch noch der Emotion folgt. Und dann noch der Name: Orpheus Silex. Verheiratet mit dem Schröder Magnetlager-Tonarm. Gesehen in der Silbatone-Vorführung

Get on your knees and listen to the music. Platten-Impression in der Silbatone-Installation

Die besten Entdeckungen macht man auf dem Weg zum Ausgang. Black Stone nennt der Italiener Simone Lucchetti seinen aus Graphit gefertigten Plattenspieler. Deshalb übersieht man das gute Stück auch leicht. Im Grunde ist das eine Neuauflage des Thorens TD 124, allerdings ohne auch nur ein originales Bauteil zu verwenden. Lucchetti setzt auf einen besonders drehmomentstarken Antrieb, der Plattenteller ist aus Messing. Der Bau dieser Dreher ist für den Römer die Kür, seine Brötchen verdient er in erster Linie mit Zubehör und der Nachfertigung von Ersatzteilen für historische Reibrad-Plattenspieler. Besonders interessant dürfte für die Reibrad-Fans sein äußerst wirkunsgvolles Entkoppelungsmaterial für die Motoraufhängung sein. Mehr Infos im Netz unter www.audiosilente.com

Aus dem Sortiment von Audio Silente/Simone Lucchetti: Präzisions-Reibrad für den klassischen Lenco. Schade, dass man das gute Stück nach dem Einbau nicht mehr sieht

Ein schönes Bild zum Schluß: Ein bunter Tisch voll mit feinen Plattenspielern. Dieses Arrangement hat sich Project für die High End-Messe einfallen lassen